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Ivor Goldsmid Samuel Montagu (* 23. April 1904 in London; † 5. November 1984 in London) war ein englischer Filmemacher, Cutter, Filmproduzent, Filmkritiker, Tischtennisspieler, linker Politiker und vermutlich sowjetischer Spion.

Heinrich Fraenkel (* 28. September 1897 in Lissa; † 25. Mai 1986 in London) war ein britischer Schriftsteller und Schachkomponist deutscher Herkunft.

Erwin Friedrich Max Piscator (* 17. Dezember 1893 in Ulm, heute zu Greifenstein (Hessen) gehörig; † 30. März 1966 in Starnberg) war ein deutscher Theaterintendant, Regisseur und Theaterpädagoge. Piscator war ein einflussreicher Avantgardist der Weimarer Republik.

Wsewolod Illarionowitsch Pudowkin (* 16.jul./ 28. Februar 1893greg. in Pensa; † 30. Juni 1953 in Moskau (nach anderen Quellen in Riga)) war ein sowjetischer Filmregisseur, Schauspieler und Filmtheoretiker.

Ernst Toller (*1. Dezember 1893 in Samotschin, Provinz Posen; gestorben am 22. Mai 1939 in New York City, New York) war ein deutscher Schriftsteller, Politiker und linkssozialistischer Revolutionär.

Ivor Goldsmid Samuel Montagu (* 23. April 1904 in London; † 5. November 1984 in London) war ein englischer Filmemacher, Cutter, Filmproduzent, Filmkritiker, Tischtennisspieler, linker Politiker und vermutlich sowjetischer Spion.

#812 Brief an Ivor Montagu

Datierung 1929-02-04
Absendeort Berlin, Deutschland
Verfasser Toller, Ernst
Beschreibung

Brief, 2 S., T.

Provenienz BFI, Item 462: Ivor Montagu, Correspondence 1929–1933
Briefkopf Ernst Toller / Berlin-Grunewald / Königsallee 45
Poststelle -
Personen Montagu, Ivor
De La Haye, Ina
Fraenkel, Heinrich
Montagu, Hell
Piscator, Erwin
Pudowkin, Wsewolod Illarionowitsch
Toller, Ernst
Montagu, Ivor
Werke Der deutsche Hinkemann
Hoppla, wir leben!
Bourgeois bleibt Bourgeois
Katorga

4. Febr. 1929

Herrn

Ivor Montagu ,

Leicester Square 43

London

Lieber Ivor,

ist das ein Pech, immer fahren wir an einander vorbei! Ich hatte Ihnen zwei Tage, bevor Sie mich antelefonierten, eine Karte nach London geschickt, hoffentlich haben Sie die Karte bekommen. Frau De La Haye, die ich dort zufällig traf, hatte einen Gruss beigefügt.

Dr. Fraenkel, den ich antelefonierte, sagte mir, dass Sie in vierzehn Tagen wiederkommen. Hoffentlich tun Sie es auch. Sie würden dann gerade die Aufführung von „Bourgeois bleibt Bourgeois“ sehen, das wäre nicht ganz unwichtig für Sie, da ich glaube, dass das Stück auch in England gespielt werden kann.

Warum haben Sie und Helen von meiner Einladung keinen Gebrauch gemacht und bei mir gewohnt? (Mir ist ein bisschen bange nach Ihnen Beiden!)

Mit Piscator habe ich gesprochen. Er versprach mir, Ihnen den Film sofort zu schicken. Seine Adresse ist: Berlin-Halensee, Katharinenstr. 2.

Ich sandte ihm einen Brief, der folgenden Inhalt hat: Ivor Montagu, London, Leicester Square 43, ist mit Deinem Angebot einverstanden, er übernimmt die Generalvertretung des Films für England. Sämtliche Einnahmen werden zu gleichen Teilen an Dich und ihn geteilt.

Wann sind die Aufführungen von „Hoppla, wir leben!“ in London, wann in Cambridge? Da ich voraussichtlich Ende Februar ein paar Tage in Paris sein werde, könnte ich hinüber kommen. Vergessen Sie bitte nicht, die Theater zu veranlassen, zu beiden Aufführungen die deutschen Korrespondenten einzuladen. Da ich Ihre Schlamperei kenne, lieber Ivor, übertrage ich diesen Wunsch unserer lieben Helen.

Ich höre, dass Pudowkin bei Ihnen ist. Ich setze alles daran, um ihn als Regisseur für „Hinkemann“ zu gewinnen.

Haben Sie meine Bearbeitung des russischen Films „Zuchthaus“ gesehen?

Herzliche Grüsse

Ihr

Ernst.