Weitere Briefe
1,665 Briefe gefunden

Kurt Richard Grossmann (* 21. Mai 1897 in Berlin; † 2. März 1972 in Miami) war ein ursprünglich deutscher, später amerikanischer Journalist und Publizist, der überwiegend in deutscher Sprache schrieb.

Rudolf Olden (* 14. Januar 1885 in Stettin; † 18. September 1940 im Atlantik) war ein deutscher Journalist und Rechtsanwalt. Er war eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens der Weimarer Republik.

Ernst Toller (*1. Dezember 1893 in Samotschin, Provinz Posen; gestorben am 22. Mai 1939 in New York City, New York) war ein deutscher Schriftsteller, Politiker und linkssozialistischer Revolutionär.

Kurt Richard Grossmann (* 21. Mai 1897 in Berlin; † 2. März 1972 in Miami) war ein ursprünglich deutscher, später amerikanischer Journalist und Publizist, der überwiegend in deutscher Sprache schrieb.

#789 Brief an Kurt Grossmann

Datierung 1928-12-21
Absendeort *Berlin, Deutschland
Verfasser Toller, Ernst
Beschreibung

Brief, 1 S., T

Provenienz AdK, Berlin, Ernst-Toller-Archiv, Nr. 90 (Kopie)
Briefkopf -
Personen Grossmann, Kurt
Olden, Rudolf
Hagemeister, Fanny
Toller, Ernst
Grossmann, Kurt
Institutionen Deutsche Liga für Menschenrechte

21. Dez. 1928

An die

Deutsche Liga für Menschenrechte,

Berlin N. 24

Monbijoupl. 10

Lieber Grossmann,

ich war wirklich böse, als ich las, dass Sie mich als Redner für die Kundgebung neulich angekündigt haben. Sie hatten sich vorher nicht bei mir erkundigt, ob ich an jenem Abend frei bin, das dürfen Sie nicht machen. Tatsächlich war ich nicht frei, und ich musste mir die Frage von Olden gefallen lassen: „Warum haben Sie uns bei der Versammlung über den Strafgesetzentwurf im Stich gelassen?“ Ich bitte Sie herzlich, sich nicht Dinge anzugewöhnen, die die bourgeoisen Theater und leider auch manche rote Arbeiterorganisationen tun. (So war ich z. B. neulich beim Volksfilmverband in Magdeburg als Redner angekündigt. Ich habe, als ich es nachträglich erfuhr, nicht einmal gewusst, dass es einen Volksfilmverband in Magdeburg gibt).

Mit gleicher Post schicke ich Ihnen Mk 100,– (Einhundert Mark), den dritten Teil eines Honorars, den ich für eine Arbeit beim Film bekomme. (Weitere 100,– Mark überweise ich Frau Fanny Hagemeister, München, ausserdem weitere für das Heim für Fürsorgezöglinge). Von den 100 Mk, die ich heute schicke, bitte ich, auch die Gefangenen, die auf beiliegendem Zettel verzeichnet sind, zu bedenken.

Beste Grüsse

Ihr