#775 Brief an Leningrader Verlag
Datierung | 1928-11-16 |
Absendeort | Berlin, Deutschland |
Verfasser | Toller, Ernst |
Beschreibung | Brief, 1 S., T |
Provenienz | AdK, Berlin, Ernst-Toller-Archiv, Nr. 147 (Kopie) |
Briefkopf | - |
Personen |
Leningrader Verlag
Toller, Ernst |
Institutionen |
Neuer Deutscher Verlag
Leningrader Verlag |
den 16. 11. 28
Werte Genossen,
unter einem Druckbogen verstehen wir hier in Deutschland 16 gedruckte Seiten. Eine andere Berechnung ist mir unbekannt, das Buch hat demnach elf Druckbogen. Ihrer Auffassung, dass die deutschen Autoren gewöhnlich 50–60 Rubel bekommen, kann ich nicht beistimmen. Ich schrieb Ihnen schon, dass mir 100 Rubel angeboten wurden. Damit aber diese Angelegenheit endlich ihre Erledigung findet, schlage ich Ihnen den gewöhnlichen Mindestsatz von 80 Rubeln vor unter der Voraussetzung der obigen Berechnung. Ich bitte Sie, mir den Betrag von 880 Rubeln umgehend zu überweisen. Wie ich Ihnen schon mitteilte, hat der Neu-Deutsche-Verlag Vollmacht, mit allen Mitteln meine Interessen in Russland wahrzunehmen. Sie können also das Geld an die Adresse des Neu-Deutschen-Verlages in Moskau zur Überweisung an mich oder direkt an meine Adresse schicken.
Ganz unabhängig von diesen materiellen Dingen werde ich Ihnen sobald ich Zeit finde, auf Ihren Brief über das Nachwort schreiben, das mich sehr verletzt hat. Wenn Sie mir ein Wort vor Drucklegung geschrieben hätten, hätten Sie eine Publizierung des Stückes vermeiden können, die ich längst aufgegeben hatte und die nach Berlin überhaupt nicht mehr gespielt wurde.
Mit Gruss