Heinrich Königbauer (* 11. November 1876 in München; † 31. Juli 1929 ebenda) war ein deutscher Politiker (Zentrum, BVP). Königbauer war beruflich als Arbeitersekretär in München tätig.
WIKIPEDIA
Heinrich Königbauer (* 11. November 1876 in München; † 31. Juli 1929 ebenda) war ein deutscher Politiker (Zentrum, BVP). Königbauer war beruflich als Arbeitersekretär in München tätig.
WIKIPEDIA
#187 Brief an Heinrich Königbauer
Datierung | 1922-01-22 |
Absendeort | Niederschönenfeld, Deutschland |
Verfasser | Toller, Ernst |
Beschreibung | Brief, 2 S., T Auszug, Abschrift; Handschriftl. an den unteren Rand der 1. Seite: „T. reagiert überhaupt mit diesen Briefen zum 1. Mal auf die Landtagsverhandlung. Er hat bisher nichts Bezügliches auch mir eingereicht. Also ist auch nichts beschlagnahmt.“ Am unteren Rand der 2. Seite ebenfalls handschriftl. Notizen von Hoffmann. |
Provenienz | StA Au, Oberstaatsanwaltschaft, OLG Augsburg 1921-1922 und 1923-1924 |
Briefkopf | - |
Poststelle | - |
Personen |
Königbauer, Heinrich
Kühlewein, Heinrich Königbauer, Heinrich Toller, Ernst |
Institutionen |
Bayerischer Landtag
Schwäbische Volkszeitung (Augsburg) Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) |
(Brief des Festungsgefangenen Toller an: Herrn Präsidenten des Bayerischen Landtags, München. Einschreiben!)
An den
Herrn Präsidenten des Bayerischen Landtages
MÜNCHEN.
Herr Präsident!
Durch Umstände, die von meinem Willen unabhängig sind, bin ich gezwungen, der Öffentlichen Sitzung am Dienstag 24. Januar fernzubleiben.
Erlauben Sie mir gleichzeitig die folgenden Bemerkungen: Nach der „Schwäbischen Volkszeitung“ hat im Verfassungsausschuss der Regierungsvertreter Ministerialrat Dr. Kühlewein mich als einen „unreifen, verworrenen, unwahrhaftigen, aufsässigen und anmassenden Menschen“ bezeichnet.
Nach meiner Kenntnis der Gepflogenheiten des Hohen Hauses war es bisher üblich, dass Beleidigungen vom Vorsitzenden gerügt werden. Das geschah nicht.
Meine Selbstachtung würde es mir verbieten, mich mit den ehrenrührigen Beleidigungen überhaupt zu befassen, wenn ich nicht erkannte, dass die Beleidigungen gleichzeitig den Abgeordneten der Unabhängigen Sozialistischen Partei treffen sollten.
Ich kann mich der Hoffnung nicht verschliessen, dass Sie, Herr Präsident, Beleidigungen, gleich von welcher Seite sie kommen mögen, nicht dulden werden.
In ausgezeichneter Hochachtung,
(gez:) Ernst Toller ,
M. d. L.
Niederschönenfeld,
der Post übergeben am 22.1.22.
(Bei der Zensurstelle zugeg.
23.1.22.)