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Johannes Robert Becher (* 22. Mai 1891 in München; † 11. Oktober 1958 in Ost-Berlin) war ein deutscher expressionistischer Dichter und Politiker, Minister für Kultur sowie erster Präsident des Kulturbundes der DDR.

Bruno Frank (* 13. Juni 1887 in Stuttgart; † 20. Juni 1945 in Beverly Hills) war ein deutscher Schriftsteller.

Walter Mehring (* 29. April 1896 in Berlin; † 3. Oktober 1981 in Zürich) war ein deutsch-jüdischer Schriftsteller und einer der bedeutendsten satirischen Autoren der Weimarer Republik.

Hermann Kesten (* 28. Januar 1900 in Podwołoczyska, Galizien, Österreich-Ungarn, dem heutigen Pidwolotschysk in der Ukraine; † 3. Mai 1996 in Basel) war als Schriftsteller einer der Hauptvertreter der literarischen „Neuen Sachlichkeit“ während der 1920er Jahre in Deutschland.

Maria Osten (eigentlich Greßhöner, * 20. März 1908 in Muckum; † 16. September 1942 (erschossen) in Saratow, damals Sowjetunion) war eine deutsche Schriftstellerin.

Ernst Toller (*1. Dezember 1893 in Samotschin, Provinz Posen; gestorben am 22. Mai 1939 in New York City, New York) war ein deutscher Schriftsteller, Politiker und linkssozialistischer Revolutionär.

Johannes Robert Becher (* 22. Mai 1891 in München; † 11. Oktober 1958 in Ost-Berlin) war ein deutscher expressionistischer Dichter und Politiker, Minister für Kultur sowie erster Präsident des Kulturbundes der DDR.

#1416 Brief an Johannes Robert Becher

Datierung 1936-03-28
Absendeort London, Großbritannien
Verfasser Toller, Ernst
Beschreibung

Brief, 1 S., T

Provenienz RGALI, fond 631, inv. 12, doc. 142
Briefkopf -
Poststelle -
Personen Becher, Johannes Robert
Frank, Bruno
Mehring, Walter
Kesten, Hermann
Osten, Maria
Toller, Ernst
Becher, Johannes Robert
Institutionen Das Wort (Moskau)
Werke Nie wieder Friede!
Das Verhör

Ernst Toller

27, Belsize Square

N.W.3.

28.3.36.

Lieber Becher,

ich bin gerne bereit Euch bei Eurer Arbeit zu unterstützen. Dass Ihr eine literarische Zeitschrift herausbringt, ist ein ausgezeichneter Gedanke, und es ist aus vielen Gründen wichtig, dass diese Zeitschrift ein Gesamtbild der im Ausland wirkenden deutschen Literatur gibt. Man soll keine Konzessionen an Leute machen, die sich nicht klar von den Nazis getrennt haben, aber auch keine an solche, die eine gute Gesinnung haben und schlechte Musikanten sind. Den Titel DAS WORT halte ich nicht für glücklich. Es müsste schon im Titel zum Ausdruck kommen, dass hier die Anti-Nazi Literatur zu Worte kommt. Wenn Ihr schon DAS WORT wählt, warum nicht DAS FREIE DEUTSCHE WORT? Ich bin auch bereit für Euch Mitarbeiter zu gewinnen, und ich habe bereits mit Bruno Frank gesprochen. An Walter Mehring und Hermann Kesten schreibe ich heute. Auch an englische Autoren will ich mich wenden. Meine Arbeitskosten und das Porto müsste ich natürlich ersetzt bekommen. Aber was heisst: ich soll Euer „Vertreter“ sein?

Ich habe Maria Osten geschrieben, warum ich keine Bedenken hatte, Euch DAS VERHÖR zu schicken.

Die Scenen, die ich im gleichen Brief sandte, sind bisher nirgends erschienen, bitte betrachte sie als meinen Beitrag für das erste Heft.

Mit herzlichen Grüssen

Dein

Ernst Toller.