Rudolf Olden (* 14. Januar 1885 in Stettin; † 18. September 1940 im Atlantik) war ein deutscher Journalist und Rechtsanwalt. Er war eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens der Weimarer Republik.
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Adolf Hitler (* 20. April 1889 in Braunau am Inn, Österreich-Ungarn; † 30. April 1945 in Berlin) war von 1933 bis 1945 Reichskanzler und Diktator des Deutschen Reiches.
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Ernst Toller (*1. Dezember 1893 in Samotschin, Provinz Posen; gestorben am 22. Mai 1939 in New York City, New York) war ein deutscher Schriftsteller, Politiker und linkssozialistischer Revolutionär.
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#1294 Brief an Rudolf Olden
Datierung | 1934-11-24 |
Absendeort | London, Großbritannien |
Verfasser | Toller, Ernst |
Beschreibung | Brief, 1 S., T |
Provenienz | UT, Harry Ransom Center, Ernst Toller Papers |
Briefkopf | - |
Personen |
Olden, Rudolf
Hitler, Adolf Solski, Wacław Toller, Ernst Olden, Rudolf |
Institutionen | Labour Party |
Ernst Toller
1. Lambolle Road,
London N. W. 3.
November 24th 1934.
Lieber Olden,
Dank für Ihren Brief. Ich bin in grosser Sorge um Sie und ich rate Ihnen herzlich, den Plan, den Sie einmal in Ihrer Wohnung geäussert haben, durchzuführen. Gestern unterhielt ich mich lange über die Saarfrage mit einem der entscheidenden Leute der Labour-party. Von dort ist keine Unterstützung zu erwarten. Im Gegenteil. Man wünscht ein günstiges Votum für Hitler. Um Ihnen einen Begriff zu geben. Er schlug mir eine Wette vor, nach der er verlöre, wenn mehr als 30% für den status quo stimmten.
Auch an der Saar scheint mir zu fehlen, was in Deutschland gefehlt hat. Einige überragende Persönlichkeiten, die den Kampf geschlossen, klar, überlegen, führen.
Nun zu Ihrer Frage: Was will denn Herr Solski von mir? Was ich Ihnen jetzt schreibe ist vertraulich. Er hat mich um meine Idee bestohlen, er hat meinen Titel gestohlen, soll ich zu allem Ja und Amen sagen? Ich denke nicht daran! Ich werde mich mit Zähnen und Klauen wehren. Im Übrigen habe ich mein Stück derart verändert und ich glaube zum Guten, dass es nur noch eine schwache äussere Ähnlichkeit mit dem ersten Entwurf besitzt. Sie teilen mir mit, Herr Solski-Pansky habe Stück und Film verkauft. Er hat mich angefragt, ob ich bereit wäre, mit ihm an dem Stück zu arbeiten. Alles ist mir unklar. Bevor ich nicht völlig klar sehe, kann ich überhaupt keine Stellung nehmen.
Seien Sie auf’s Herzlichste gegrüsst,
be careful
Ihr