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Aline Valangin, bürgerlich Aline Rosenbaum-Ducommun (* 9. Februar 1889 in Vevey; † 7. August 1986 in Ascona) war eine Schweizer Schriftstellerin, Pianistin und Psychoanalytikerin.

Wladimir Rosenbaum (* 10. Dezember 1894 in Minsk; † 24. September 1984 in Ascona) war ein Schweizer Anwalt, Antiquar und Kunsthändler russisch-jüdischer Herkunft.

Erich Kurt Mühsam (6. April 1878 in Berlin – 10. Juli 1934 im KZ Oranienburg) war ein anarchistischer deutscher Schriftsteller, Publizist und Antimilitarist. Am 10. Juli 1934 von der SS-Wachmannschaft des KZ Oranienburg ermordet.

Carl von Ossietzky (* 3. Oktober 1889 in Hamburg; † 4. Mai 1938 in Berlin) war ein deutscher Journalist, Schriftsteller und Pazifist. Als Herausgeber der Zeitschrift Die Weltbühne wurde er im international aufsehenerregenden Weltbühne-Prozess 1931 wegen Spionage verurteilt, weil seine Zeitschrift auf die verbotene Aufrüstung der Reichswehr aufmerksam gemacht hatte. Ossietzky erhielt 1936 rückwirkend den Friedensnobelpreis für das Jahr 1935.

Ernst Toller (*1. Dezember 1893 in Samotschin, Provinz Posen; gestorben am 22. Mai 1939 in New York City, New York) war ein deutscher Schriftsteller, Politiker und linkssozialistischer Revolutionär.

Aline Valangin, bürgerlich Aline Rosenbaum-Ducommun (* 9. Februar 1889 in Vevey; † 7. August 1986 in Ascona) war eine Schweizer Schriftstellerin, Pianistin und Psychoanalytikerin.

#1181 Brief an Aline Valangin

Datierung 1934-07-30
Absendeort London, Großbritannien
Verfasser Toller, Ernst
Beschreibung

Brief, 3 S., M

Provenienz T1: Biblioteca cantonale Lugano, Archivio Prezzolini, Fondo Aline Valangin
T2: Schweizerisches Sozialarchiv Zürich, Ar 115.6 und Ar 116.1 (Kopien)
Briefkopf -
Poststelle -
Personen Valangin, Aline
Rosenbaum, Wladimir
Mühsam, Erich
Ossietzky, Carl von
Toller, Ernst
Valangin, Aline

Liebe Frau Aline,

so lange haben Sie nichts mehr von mir gehört. Es ging mir nicht gut einige Monate. Aber jetzt bin ich wieder übern Berg. Es war eine böse Zeit.

Oft habe ich an Sie und Wolodja gedacht und mir gewünscht, Sie zu besuchen. Wie geht es Ihnen? Was haben diese Monate Ihnen gebracht? – Wer ist bei Ihnen in Comologno?

Ich möchte gerne von Ihnen hören –

Ich hoffe, man hat in der Schweiz endgiltig aufgehört mit den braunen Banditen zu liebäugeln.

Auf wie furchtbare Weise wurde der arme Mühsam umgebracht!

Ich bin in grosser Sorge um Ossietzky und die andern und ich versuche, was ich nur irgend kann, um ihnen zu helfen. Geschieht dort etwas?

Ich denke sehr herzlich an Sie und Ihren Mann.

Immer Ihr

Ernst Toller.

83. Finchley Road

N. W. 8.

30. Juli 34.