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Ernst Toller (*1. Dezember 1893 in Samotschin, Provinz Posen; gestorben am 22. Mai 1939 in New York City, New York) war ein deutscher Schriftsteller, Politiker und linkssozialistischer Revolutionär.

#1051 Brief an Epoha Verlag

Datierung 1933-11-13
Absendeort London, Großbritannien
Verfasser Toller, Ernst
Beschreibung

Brief, 1 S., T

Abschrift

Provenienz National- und Universitätsbibliothek Zagreb, Manuscript Collection, NL Mirko Kus-Nikolajev, R7321
Briefkopf -
Poststelle -
Personen Epoha Verlag
Kus-Nikolajev, Mirko
Toller, Ernst
Institutionen Epoha Verlag
Minerva Verlag
Werke Moskva New-York Madrid

ERNST TOLLER

Carlton Court, Pall Mall Place

London S. W. 1

13. November 1933.

Verlag Epoha

Zagreb

Sehr geehrte Herren!

Sie haben wahrscheinlich inzwischen meinen Brief bekommen, der Ihnen bestätigt, dass ich den Verlag Minerva autorisiert habe, ein paar Skizzen aus dem Buch, das Sie bringen, zu publizieren. Es ist mir unverständlich, dass Sie darin eine Schädigung Ihres Buches sehen. Nach meiner Meinung bedeutet diese Veröffentlichung einen für Sie ausserordentlich nützlichen Hinweis, denn die veröffentlichten Kapitel stellen nur einen minimalen Bruchteil Ihres Buches dar. Das Ergebnis kann nur ein Anreiz sein, das ganze Buch zu lesen. Wenn Sie daraus einen Vertragsbruch machen wollen, so werde ich darauf hinweisen, dass Sie ausdrücklich erklärt haben, die Ausgabe von 2000 Exemplaren sei für einen geschlossenen Leserkreis bestimmt. Nur weil ich angenommen habe, dass es sich um einen geschlossenen Arbeiterleserkreis handelt, habe ich Ihnen das Buch für dieses lächerliche Honorar überlassen. Sie wissen doch selbst, sehr geehrte Herren, dass dieses Honorar nur ein formales ist, und dass ich für ein oder zwei Skizzen in einer Zeitung soviel bekomme, wie Sie mir für das ganze Buch zahlen.

Das Manuskript kam mit Verspätungen, gewiss, aber diese Verspätungen geschahen im Einverständnis mit Ihrem autorisierten Vertreter, Herrn Kus-Nikolajev und einzig darum, weil auf meinen Wunsch der Erscheinungstermin des Buches verschoben wurde. Ein kurzes Vorwort ist längst an Sie abgegangen, es ist nicht meine Schuld, wenn Sie es nicht bekommen haben. Ich schicke Ihnen jetzt ein anderes Manuskript.

Mit vorzüglicher Hochachtung